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Catch of the day: Trans-Ocean ruft Wassersportler zum Müll sammeln auf

Rita Eichardt zeigt ihren Fang des Tages. Foto: Trans Ocean

Ausbau Engagement Citizen Science mit dem GEOMAR

Düsseldorf – Mit „catch of the day” launcht der Blauwasserverein Trans-Ocean e.V. (TO) im Rahmen der weltgrößten Wassersportmesse boot in Düsseldorf eine Kampagne, um Müll aus dem Meer zu sammeln. Eine Studie prognostiziert, dass 2050 mehr Müll als Fische im Meer schwimmen. Eine erschreckende These. Da bekommt die vom Angeln adaptierte Aktion „catch of the day“ noch einmal eine ganz andere Perspektive. Gleichzeitig baut der Verein sein Engagement in Sachen Umwelt und Citizen Science mit dem GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung mit „Sailing for Oxygen“ und der Innovationsplattform „Shaping an Ocean of Possibilities“ (SOOP) weiter aus. Beim Stichwort Blauwassersegeln geht sofort das Kopfkino mit schönen Stränden, ankernden Booten und einer faszinierenden Tierwelt los. Segelnde können die Schönheit der Natur an Orten genießen, wo andere gar nicht erst hinkommen. Doch immer häufiger wird diese Idylle von Müll zerstört. Bestes Beispiel: Henderson Island. Die unbewohnte Koralleninsel im Südpazifik gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe und erlangte erschreckende, überregionale Bekanntheit durch ihre höchste Dichte an Plastikmüll. „Mit catch of the day wollen wir für das Thema sensibilisieren. Jede:r Wasserportler:in kann auf dem Meer, im Hafen oder am Strand Müll sammeln und damit einen positiven Beitrag leisten“, fasst Marcus Warnke, Vorsitzender des TO zusammen. „Gleichzeitig hilft es, den eigenen Blick zu schärfen und selbst Müll zu reduzieren oder gar zu vermeiden,“ ergänzt Bert Frisch, Ideengeber und TO-Ehrenmitglied. Der Müll im Meer besteht laut der Europäischen Kommission zu 82 Prozent aus Plastik. Dabei entfallen allein 49 Prozent auf Einwegkunststoffprodukte und 27 Prozent auf Fischfanggeräte. Besonders erschreckend dabei: Plastik wird nicht abgebaut, sondern zerfällt. Das bedeutet durch die Einwirkung von Salzwasser, Sonne und Reibung werden die Plastikpartikel immer kleiner, geben währenddessen Giftstoffe ab und gelangen am Ende als Mikro- oder Nanoplastik sogar in unseren Nahrungskreislauf. Und damit nicht genug, sie richten auch in der Zwischenzeit gewaltigen Schaden in der Tierwelt an. Selbst in Korallen wurden schon große Mengen Mikroplastik nachgewiesen. #catchoftheday – Ein Anfang Eine Plastiktüte braucht im Schnitt 20 Jahre, bis sie vollständig zerfallen ist, Styroporbecher 50 Jahre, Plastikflaschen 450 Jahre und Angelschnüre sogar 600 Jahre. Wassersportler:innen können das Müllproblem nicht lösen, aber zumindest einen Teil zur Besserung beitragen. Deshalb möchte der TO alle Wassersportler:innen animieren, die Kescher auszupacken, die Grillzangen in Müllzangen zu verwandeln und Müll zu sammeln, wo immer man unterwegs ist. Das Beste dabei: Es macht sogar Spaß und fühlt sich gut an. Warum nicht mal im Hafenbecken mit dem Kescher eine Ladung Müll rausholen, warum nicht beim Strandspaziergang das Plastik einsammeln, warum nicht ein MOB- Manöver fahren, wenn Müll im Meer schwimmt. „Über die Social-Media-Kanäle wollen wir mit#catchoftheday nicht nur die Erfolge unserer Mitglieder sichtbar machen, sondern auch andere animieren sich zu beteiligen,“ erläutert Warnke. Zusammenarbeit mit GEOMAR Darüber hinaus engagiert sich der TO in Zusammenarbeit mit dem GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Citizen Science-Projekten. Bei „Sailing for Oxygen“ können Segelcrews die Forschung unterstützen. Mit Hilfe einer mobilen Sonde haben die Crews auf ihren Törns bei aufgestoppter Fahrt zwischen Warnemünde und Middelfart (Dänemark) die Möglichkeit, Daten zu Sauerstoff, Salzgehalt, Temperatur und Tiefe erfassen. Die Informationen werden direkt an Bord ausgelesen, den Forschern über ein Portal zur Verfügung gestellt und liefern so einen Beitrag für das globale Ozeanmonitoring. Einen großen Schritt weiter geht die Innovationsplattform „Shaping an Ocean of Possibilities“ (SOOP). Trans-Ocean unterstützt die Entwicklung innovativer Technologien mit der in Zukunft Daten von Crews, die weltweit unterwegs sind, erhoben werden können. „Mit SOOP gibt es erfolgversprechende Ansätze, erste Prototypen sollen dieses Jahr auf Segelbooten getestet werden. Aber das Datensammeln in der Ostsee funktioniert schon heute sehr gut,“ erläutert Marcus Warnke. „Insgesamt acht Sonden stehen in der Ostsee in diesem Jahr zur Verfügung. Segelnde können die Sonden in unterschiedlichen Häfen ausleihen und sich einfach beteiligen. Diese Möglichkeit steht allen Interessierten offen.“ Weiterführende Links: – Trans-Ocean: https://www.trans-ocean.org – Sailing for Oxygen: https://www.trans-ocean.org/sailingforoxygen – SOOP: https://www.soop-platform.earth/de/startseite/ V

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